Verabschiedung von Pfarrer Armin Baltruschat

Pfr. Baltruschat
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Streitau/MARKTSCHORGAST. Pfarrer Armin Baltruschat war entgegen der sonstigen Gepflogenheiten in der evangelischen Kirche fest installiert. 38 Jahre wirkte er als Pfarrer in den Gemeinden Streitau und Marktschorgast. Am 1. Juli 2023 ging er in den Ruhestand.
Damit hat Baltruschat mit seiner Frau Karin die längste Zeit des gemeinsamen Lebens in Streitau verbracht. Die vier Kinder, die mittlerweile erwachsen sind, wuchsen dort auf. Dennoch wurde ihm der Dienst nie langweilig, wie er sich im letzten Gemeindebrief zurückerinnert. Aufgewachsen ist Baltruschat in Lissabon und Fürth, musste sich erst an das Gemeindeleben in einem kleinen Ort mit vielen Vereinen gewöhnen. Doch er wird bleibende Spuren hinterlassen. Er führte zunächst die Kirchenvorsteherrüstzeit ein und seit 30 Jahren gibt es das Streitauer Vorständetreffen. Pfarrer Armin Baltruschat hatte jedoch auch die Ausbildung für die Lektorinnen und Lektoren auf Dekanatsebene gekümmert.
Heinz Günther als Vertreter des Kirchenvorstands in Streitau hatte unter anderen ermittelt, dass Pfarrer Baltruschat 458 Babys getauft und 134 Trauungen gehalten hatte. Darum, dass jeder seine Aufgabe hat, ging es auch in Baltruschats letzter Predigt: „Und wir können uns Gottes Unterstützung sicher sein, wenn wir uns auf ihn einlassen.“ Sein Beispiel reichte zehn Jahre in die Vergangenheit, als es darum ging, ein Angebot für Ältere zu schaffen. Nur die Führung war offen, als sich unverhofft jemand fand, um die Gruppe 60plus zu übernehmen.
An den Beginn Armin Baltruschats Amtszeit 1985 erinnerte Dekan Dr. Manuel Ceglarek. Er hatte sich als Pfarrer im Probedienst mit Kollegen zusammengetan und begründete in Streitau später das Vorständetreffen. „Das wird auch schon wieder 30 Jahre alt,", so Ceglarek.
Und natürlich gab es zum Abschied einige Grußworte. „Ein Ära geht zu Ende“, sagte Dominik Bär, der als Kirchenvorstandsmitglied die Redebeiträge moderierte.
Der Gefreeser Bürgermeister Oliver Dietel sagte mit Blick auf seine Wahrnehmung: „Pfarrer Baltruschat war immer hier. Doch er blickte auch in die Zukunft: „Vieles wird sich verändern.“ Denn künftig wird Streitau von den beiden Gefreeser Pfarrstellen aus mit betreut. Martschorgasts Bürgermeister Marc Benker hob hervor, dass Pfarrer Baltruschat Gräben geschlossen und Brücken gebaut hat. Er hatte die Nachricht mitgebracht, dass der Marktschorgaster Gemeinderat einen Zuschuss von 1500 Euro für neue Kirchenfenster zugesagt hat, eines der noch laufenden Projekte des Pfarrers.
Der Stellvertretende Landrat Klaus Bauer hob heraus, dass sich Baltruschat auch um die Prädikanten gekümmert hat. Da der Pfarrer nach Fürth ziehen wird, warnte er ihn vor, dass die Fürther Kerwa lange nicht so schön sei, wie das Gefreeser Wiesenfest. Weitere Abschiedsworte kamen von Vereinsvertretern, bevor im Pfarrhof die Möglichkeit für persönliche Abschiedsworte bestand. (Harald Judas)