Evang.-Luth. Kirchengemeinde Bischofsgrün

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„Höchste" Gemeinde des evangelischen Bischofsgrünrankens kann sich Bischofsgrün nennen. Denn der Schneeberg und der Ochsenkopf mit ihren über 1000m hohen Gipfeln gehören zum Gebiet der Kirchengemeinde. Der Ort Bischofsgrün ist aufgrund seiner attraktiven Umgebung im Sommer wie im Winter vom Tourismus geprägt. Die knapp 200.000 Übernachtungen im Jahr gehen überwiegend auf das Konto von Kurzzeiturlaubern. In der Ortsmitte von Bischofsgrün auf 700 m liegt die Matthauskirche.
Erbaut wurde die Kirche nach dem großen Brand von 1887, der den Ortskern zerstörte.
Damals hatte das Königreich Bayern die Baulast und schlug einen Deal vor: Die Kirche wird völlig neu und in großzügigen Dimensionen mit 500 Sitzplätzen erbaut, im Gegenzug fällt die Baulast in Zukunft an die Kirchengemeinde. Dieser Handel wurde von der Kirchengemeinde angenommen und 1891 wurde der neugotische Bau eingeweiht. Heute hat der Ort 2000 Einwohner und die evangelische Kirchengemeinde 1300 Gemeindeglieder.
Beachtenswert ist der Altaraufsatz Der neugotische Rahmen gibt moderner Bildhauerkunst Herberge „Gott überwindet die Todesmächte" ist das Thema dieses Entwurfs des Künstlers Werner Mally-Kral.
Die Darstellung soll von links nach rechts betrachtet werden als heilsgeschichtlicher Weg.
Die linke Figur wendet sich von Gott ab Aber verkrümmt in sich selbst zerbricht dieser Mensch Gesundheit, Leistung. Wohlstand und Macht heben den Tod nicht auf Am Ende
stürzt er ins graue Nichts. In der Mitte tritt der Auferstandene aus der Schattenwelt des Todes Seine Hand ist einladend ausgestreckt „Wer an mich glaubt, wird leben, ob er gleich stürbe ".

Kirche Bischofsgrün:


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Zu seinen Fußen ist der Fisch als antikes Bekenntniszeichen Jesus Christus, Gottes Sohn, der Retter! Und dann die dritte Figur: Ein Kind als Zeichen des neuen Lebens und des zukünftigen Heils.
In der Hand eine paradiesische Pflanze, die den Rahmen des irdischen Altarcorpus sprengt, darüber hinausgeht [Altar Bischofsgrün] . Als Zeichen für das Leben gegen den Tod steht nun dieser Altaraufsatz in der Matthäuskirche. Viele werden zum Nachdenken angeregt, die Deutung erschließt sich nicht sofort und kann auch nicht eindeutig sein.
Wer nach Bischofsgrün kommt, kann sich seine eigenen Gedanken über die Bilderwelt unseres Altars machen Tagsüber ist die Kirche offen.
Sie sind herzlich eingeladen.

Andreas Oswald, ehem. Gemeindepfarrer in Bischofsgrün